Hagen liegt am Schnittpunkt zwischen dem südlichen Ruhrgebiet und dem Sauerland, etwa im Zentrum von NRW. Man kennt die Hagen auch als das „
Tor zum Sauerland“ und als
waldreichste Großstadt in NRW. Hier hat die einzige
Fernuniversität Deutschlands ihren Sitz; ein interessantes
Freilichtmuseum für technische Kulturdenkmale gibt es auch.

Die Innenstadt ist in den letzten Jahren zur
modernen City umgestaltet worden; Ende August 2009 wurde dort auch das
Emil-Schumacher-Museum eröffnet.
Zurzeit hat die kreisfreie Stadt Hagen etwa
190.000 Einwohner und mit
Phoenix Hagen einen
Basketball-Bundesligisten.
Einer dieser Einwohner bin ich. Hier bin ich geboren worden, hier bin ich aufgewachsen, hier ging ich zur Schule, hier arbeite ich, hier wohne ich und hier absolviere ich auch meine meisten Trainingsläufe.
Klar, dass ich den Reigen der A-Z – Städte deshalb auch mit Hagen eröffne und als Einheimischer ausnahmsweise auch mal etwas weiter aushole und Hagen aus Sicht des Läufers präsentiere.
Für Läufer bietet Hagen nämlich ein abwechslungsreiches Terrain. Ein beliebtes Läuferrevier sind die Wege am
Hengsteysee und am
Harkortsee. Beide Seen werden von der
Ruhr durchflossen, berühren auch andere Stadtgrenzen und sind mit ihren Wegen Teil des beliebten
Ruhrtalradweges.

Eine (erweiterbare) Runde um den Hengsteysee hat 6,65 Kilometer, die kürzeste Runde um den Harkortsee ungefähr 9,3. Beide Strecken sind recht eben und lassen sich miteinander kombinieren, da zwischen ihnen nur ein Stück Ruhr (ca. 1,5 km) mit gut belaufbarem Fuß- und Radweg liegt; allerdings bereits auf Herdecker Stadtgebiet.
Auch der flache Radweg entlang der Lenne lässt sich gut unter die Füße nehmen.
Eine idyllische Laufstrecke ist auch die nur leicht profilierte Strecke um die
Hasper Talsperre. Wer lieber auf stärker profilierteren Strecken laufen möchte kommt auch nicht zu kurz. Hagens „Berge“ bieten zahlreiche schöne Wege für Waldläufe mit viel und wenig Höhenmetern, zum Beispiel den Drei-Türme-Weg. (Siehe Link "Laufreviere in Hagen")
Ich habe mich durch den „Projekteröffnungslauf“ am 01.09. dazu inspirieren lassen, nicht auf den gewohnten Wegen zu traben, sondern mal wieder in dem Gebiet zu laufen, wo ich meine Jugend verbrachte und teilweise schon ein Weilchen nicht mehr war.
Vom
Startpunkt an der traditionellen
Ischelandhalle aus ging es bei prasselndem Regen los zu einem lockeren, kurzen Trainingslauf mit ein paar Höhenmetern. Diese erwarteten mich gleich am Anfang in ansteigender Form, als ich in Richtung "meiner" alten Schule lief und dann nach Nordosten abbog. Vorbei an einer Reithalle und durch Kleingartenanlagen erreichte ich nach knapp 2 Kilometern den
Fleyer Wald. Hier konnte ich, langsam und vorsichtig laufend, auf einem unebenen und wurzeligen Waldweg wieder ein paar Höhenmeter loswerden.

Als ich an eine Kreuzung mit breiteren Wegen kam glaubte ich zu wissen, wo ich sei, verlor aber diesen Glauben sofort wieder, denn ich hatte an dieser Stelle Wald erwartet und kein niedriges Buschwerk und auch kein einem breiten Hochsitz ähnliches Holzplateau.
Es stellte sich aber heraus, dass ich doch dort war, wo ich zu sein glaubte. Ich war nur schon eine ganze Weile nicht mehr da und hatte die Veränderungen nicht bemerkt. Der Orkan
Kyrill hatte zwischenzeitlich in diesem Bereich den Wald umgeworfen, so dass dort wieder aufgeforstet wurde. Und das Holzplateau ist Bestandteil eines
Naturerlebnispfades und dient dazu, Tiere in der Aufforstzone beobachten zu können. Dazu hat man sogar extra hohe Sitzstangen für Raubvögel installiert, die einerseits den Vögeln das Beobachten potentieller Nahrung und andererseits den Waldbesuchern das Beobachten der Raubvögel erleichtern sollen.

Weiter ging es durch den Wald in Richtung des Stadtteils Fley, wo ich an einem Ehrenmal, dass ich bisher auch noch nicht kannte, aus dem Wald herauskam.

Nach einem Stück entlang einer fußwegfreien Straße machte ich einen Schlenker durch ein Waldstück, in dem sich früher mal ein Wildpark befand. Danach durchlief ich den
Hameckepark, unter dem sich teilweise mal eine Mülldeponie befand, von der aber nichts mehr zu sehen ist.
Ein paar Minuten später war ich am
Ischelandteich angelangt, den ich einmal umrundete.

Dort kam ich früher auf dem Schulweg vorbei, dort werden gerne Modellboote ins Wasser gelassen, dort war ich als Jugendlicher manchmal joggen
(ja, damals bin ich gejoggt, nicht gelaufen ;-) ).
Direkt nebenan war früher das
Ischelandbad. Ein Freibad, wo ich früher etliche Stunden im Wasser und auf der Wiese verbrachte – und erste Bande zum anderen Geschlecht knüpfte. ;-)
Jetzt befindet sich dort eine Großbaustelle, in der das "
Westfalenbad" gebaut wird.

Nach einem letzten kleinen Anstieg erreichte ich dann nach 8,6 Kilometern mit 112 Höhenmetern pitschnass wieder den Startpunkt und der "Projekteröffnungslauf" durch meine Jugend war zu Ende.
Schön, dass ich so mal wieder auf alten Pfaden unterwegs war.
Weiterführende Links:
Homepage der Stadt Hagen Hagen auf Wikipedia Laufreviere in Hagen